Vorgehensweise und Ziele
Sexuelle Probleme können ein hilfreiches Signal sein, um Störungen im psychischen Wohlbefinden eines Menschen oder innerhalb einer Beziehung zu erkennen. Dieses Signal kann mann/frau verstehen lernen und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung nutzen. Sexuelle Probleme oder Partnerschaftskonflikte unterliegen einem meist sehr komplexen Entstehungsgefüge. Zusammen mit der Klientin/dem Klienten versuchen wir, diese Entstehungsbedingungen herauszufinden, näher zu betrachten und zu bearbeiten.
Als BeraterInnen/TherapeutInnen versuchen wir uns auf die individuelle Lebensgeschichte und Lebensgestaltung der Klientin/des Klienten einzulassen, um mit ihr/ihm zusammen eine befriedigende Lösung des Problems zu erarbeiten. Ziel ist dementsprechend, die Frau/den Mann/das Paar für die Zusammenhänge zwischen sexuellen Problemen, der spezifischen Lebens- und Beziehungsgestaltung der jeweiligen Biographie zu sensibilisieren.
In der Beratung/Therapie werden weder Ratschläge erteilt, Vorschriften gemacht, Rezepte verordnet, noch werden den Ratsuchenden Entscheidungen abgenommen. Es gibt kein allgemeingültiges Verhalten, um Probleme zu vermeiden. Jede Frau und jeder Mann muß den ihr/ihm angemessenen Weg, Sexualität zu leben, herausfinden.
In der Paarberatung und -therapie gilt es, die gegenseitige Unterschiedlichkeit zu erkennen und zu akzeptieren. Dabei muß jedes Paar die für beide angemessene Nähe-Distanz-Balance herausfinden. In der Therapie mit Paaren sehen wir unser Ziel nicht vorrangig darin, die bestehende Beziehung aufrechtzuerhalten, sondern mit dem Paar herauszufinden, ob eine für beide befriedigende gemeinsame Basis der Beziehung vorhanden ist oder entwickelt werden kann. Es geht auch nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, mit dem Paar zu erarbeiten, wie beide zu einem Problem beitragen und etwas verändern können.